
Kampagne 2025
3. Grabungskampagne
Die diesjährige Grabungskampagne fand vom 5. bis 18. Mai 2025 statt.
Der Grabungsbericht wird auf der nächsten Konferenz "In Poseidon´s Realm" vorgestellt und in gedruckter Form in der "Skyllis – Zeitschrift für Unterwasserarchäologie" erscheinen.

Sektor 4
Im Rahmen der laufenden Ausgrabung wurde ein neuer Grabungsschnitt (Sektor 4) angelegt. Dieser befindet sich unmittelbar im modernen Hafenbereich und hat zum Ziel, die Strukturen des antiken Hafenverlaufs zu überprüfen. Trotz der modernen Überbauung erbrachte der Schnitt bereits aufschlussreiche und vielversprechende Funde, sodass die Untersuchungen in diesem Bereich weitergeführt werden.
Ziel der Kampagne 2025 war, die Untersuchungen in den bisherigen Sektoren 2 und 3 fortzuführen und die Grabung um weitere Sektoren zu erweitern.
Sektor 2
Insbesondere in Sektor 2 galt es, die Konstruktionsweise der plattformartigen Struktur zu bestimmen. Bislang wird diese als eine Art Betriebskai zum Be- und Entladen der Schiffe gedeutet, die genaue Konstruktionsweise ist jedoch noch ungeklärt. Auch wurden die Probeschnitte vor der plattformartigen Struktur erweitert, um weitere Hinweise zu Waren und mögliche Handels- und Wirtschaftszonen zu erlangen.
Sektor 3
In Sektor 3 ist der weitere Mauerverlauf der quadratischen Konstruktion untersucht worden. Die anfängliche Vermutung, dass es sich hierbei um eine Anlage zur Fischzucht handelt, wird beibehalten. Dennoch sind noch manche Fragen besonders hinsichtlich der genauen Konstruktion offen und müssen geklärt werden.

Verbindung Land – Wasser
Der antike Ort Polače stellt einen komplexen Hafenbereich dar, der sich sowohl zu Land als auch zu Wasser erstreckt. Es ist davon auszugehen, dass die dazugehörige Siedlung in Zusammenhang mit dem Hafen besteht. Aus diesem Grund wurde in der aktuellen Kampagne ebenfalls versucht, die Landarchäologie einzubeziehen und die noch sichtbaren antiken Mauerreste zu untersuchen. Die genaue Verbindung zwischen den Land- und Wasserstrukturen ist ein zentraler Punkt, der noch weiter untersucht werden wird und spannende Ergebnisse verspricht.



Fazit und Ausblick
Die spannenden Funde bestätigen den bislang bekannten Keramikhorizont des 4. bis 6. Jhr. n. Chr. der vorherigen Grabungskampagnen. Gleichzeitig werfen sie aber auch neue Fragen zur Konstruktionsweise sowie zu den einzelnen Bau- und Nutzungsphasen der Anlagen auf.
Ebenso vielversprechend sind die kommenden Untersuchungen hinsichtlich der Verbindung der Siedlung an Land mit den Hafenstrukturen im Wasser. Das Zusammenspiel von Siedlung, Hafen und Handel bleibt ein spannendes Forschungsfeld, bei dem wir uns von den anstehenden C14-Analysen weitere aufschlussreiche Ergebnisse erhoffen.
Die Vorfreude auf die kommende Kampagne ist daher groß, und wir sind gespannt darauf, die Geschichte dieses faszinierenden Ortes weiter zu entschlüsseln.
